Das Laufen lernen gehört wohl zu den größten Meilensteinen, die dein Baby in seinem ersten oder zweiten Jahr erreichen wird. Es ist allerdings ein längerer Prozess, bei dem viele Stürze vorprogrammiert sind. Hier erfährst du, wie du dein Baby beim Laufen lernen unterstützen kannst. Dazu habe ich fünf Tipps für dich zusammengestellt.

Möchtest du dir direkt meine Tipps zum Laufen lernen anhören, dann starte hier: 16:20 min

Zuerst stellst du dir wahrscheinlich die Frage, wann dein Baby überhaupt anfängt zu laufen!

So durchschnittlich kann man sagen, dass es um den 12. bis 14. Monat ungefähr soweit sein kann. Wenn dein Baby ganz früh ist, macht es schon mit 8-10 Monaten die ersten Laufversuche. Spätestens aber mit 20 Monaten sollte dein Kind schon alleine laufen können. Das nur schon mal als grobe Einschätzung für dich.

Von der Entwicklung deines Babys ist es ja so, dass es sich erst mal natürlich hochziehen muss, bevor es anfängt zu laufen. Es wird dann versuchen, sich in dieser Position kurz zu halten. Nach einigen solchen Versuchen wird es dann immer sicherer werden und das auch immer öfter ausprobieren wollen.

Dann kann es auch schon dazu kommen, dass es sich an Möbeln oder im Laufstall entlang hangelt – also quasi schon die ersten kleinen Schrittchen macht. Auch das Laufen mit Unterstützung, z.B. an deiner Hand oder mit Gegenständen, die es durch die Gegend schiebt wird nun immer interessanter.

Als Nächstes wird es versuchen sich immer mal wieder loszulassen und frei zu stehen. Das ist dann meist nur für ein paar Sekunden, aber auch das steigert sich natürlich umso mehr dein Baby übt.

Und im letzten Step wird es dann komplett alleine, ohne jegliche Unterstützung, laufen lernen.

Du siehst, das Laufen lernen ist ein längerer Prozess, der eine Zeit dauern wird. In dieser kannst du dich schon auf einige Stürze deines Babys gefasst machen.

Hier bekommst du nun meine Tipps wie du dein Baby beim Laufen lernen unterstützen kannst:

1) Gib deinem Baby die Gelegenheit laufen zu lernen

Das ist dir wahrscheinlich auch schon alleine klar: Wenn du dein Baby nur durch die Gegend trägst oder es vom Maxi Cosi ins Stühlchen und wieder zurücksetzt, wird es natürlich nicht laufen lernen. Es muss die Gelegenheit bekommen, sich alleine hochzuziehen, Möglichkeiten sich festzuhalten und Platz zum üben und natürlich dich als kleinen Schutzengel an seiner Seite.

 

2) Schaffe eine sichere Umgebung

Das Wichtigste hier ist auf jeden Fall eine kindersichere Wohnung. Diese habe ich schon mal genauer in Episode 4 erläutert.

Du solltest aber auch darauf achten, dass dein Baby beim Laufen lernen immer wieder fallen wird. Somit solltest du möglichst alle spitzen Gegenstände entweder direkt entfernen oder sie irgendwie polstern. Du kannst dir z.B. Kantenschoner für Tischkanten besorgen, den ganzen Tisch mit einer aufgeschnittenen Poolnudel umwickeln oder den Wohnzimmertisch für diese Anfangszeit einfach mal ausquartieren.

Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass es nicht lange dauert, dann bekommst du direkt einen Blick für mögliche Gefahrenquellen. Bevor du dein Baby an einem neuen Ort laufen üben lässt, scannst du erstmal den Raum und kannst dann schnell für dich entscheiden, ob ein Risiko besteht.

Auch kleine Rettungsinseln in Form von z.B. kippsicheren Hockern oder anderen kippsicheren Gegenständen ohne scharfe Ecken können deinem Baby das Laufen lernen erleichtern.

Habt ihr einen Laufstall, kann dein Baby dort super laufen üben und sich immer wieder festhalten. Ein Reisebettchen eignet sich dafür sogar noch besser, da es nicht wie der Laufstall harte Stäbe als Begrenzung hat, sondern meist einen weichen Stoffbezug oder Netze.

Wir haben z.B. mit Nico im Wohnwagen laufen geübt. Der Gang in unserem Wohnwagen ist so klein und schmal, dass er sich überall festhalten konnte. Auch die Schubladen und Schränke eines Wohnwagens sind immer so gesichert, dass sie nicht von alleine aufgehen können. So konnte Nico sich unbedenklich überall festhalten.

Wenn dein Baby im Sommer anfängt zu laufen, bietet es sich bei passendem Wetter an, dass du mit deinem Baby draußen auf dem Rasen das Laufen übst. Ein weicher Untergrund es natürlich schöner und angenehmer, wenn dein Baby fallen sollte.

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3) Festhalten gibt deinem Baby ein sicheres Gefühl

Wenn sich dein Baby an etwas festhalten kann, hilft es ihm erstmal die Balance zu halten. Dafür eignen sich z.B. folgende Dinge, die es durch die Gegend schieben kann:

  • Lauflernwagen, jedoch kein Gehfrei!
  • ein schwer gefüllter Koffer mit Rollen
  • ein großer Karton, der so gefüllt ist, dass er grade so schiebbar sein sollte
  • ein Holz-Laufstall ohne Boden – so einen hatten wir draußen stehen, den hat Neo dann sogar auf dem Rasen lustig durch die Gegend geschoben

 

Außerdem musst du eine Entscheidung für dich treffen: Möchtest du, dass dein Baby mit dir an der Hand oder an zwei Händen läuft?

Dabei solltest du zwei Sachen bedenken: 1. Deine körperliche Verfassung, da dieses Laufen natürlich nicht sonderlich rückenschonend ist. 2. Das Laufen in dieser Form kann eine ganze Zeit lang andauern und dein Kind wird wahrscheinlich immer wieder nach deiner Hand verlangen, um von A nach B zu kommen, wenn es nicht krabbeln möchte.

Wenn du ihm diese Möglichkeit von vornherein nicht anbietest (das darf dann aber auch niemand machen), dann wird es sich höchstwahrscheinlich selbst andere Möglichkeiten suchen und sich dann an Möbeln hin und her hangeln.

Wir sind mit beiden Kindern an der Hand gelaufen und ich möchte diese erfahrung auch gar nicht missen, aber evtl. kann es sein, dass die Kinder sich schneller selbstständig Wege gesucht hätten, wenn sie nicht Mama und Papa immer als Backup gehabt hätten. Wenn Neo z.B. merkt, dass der Lauflernwagen sich auf dem Rasen nicht so gut schieben lässt, verlangt er direkt nach meiner Hand. Er weiß natürlich, dass es mit meiner Unterstützung viel einfacher geht voranzukommen.

 

Eine weitere Möglichkeit, die zum einen echt witzig aussieht und zum anderen etwas rückenschonender für dich ist, wäre es sich einen Hula-Hoop-Reifen zur Hilfe zu nehmen.

Dein Kind ist im Reifen und hält sich daran fest. Du stehst außerhalb des Reifens hinter deinem Kind (sieht ein wenig wie Pferdchen spielen aus) und hältst den Hula-Hoop-Reifen ebenfalls fest. Wenn ihr nun gemeinsam lauft, kann dein Kind sogar die Richtung vorgeben.

 

Einen kleinen Trick, um das Alleine Stehen und das Alleine Laufen zu fördern habe ich noch für dich! Du kannst deinem Kind in jede Hand ein Gegenstand geben, z.B. einen Stift. So hat es nämlich das Gefühl, dass es sich festhält und es überlistet sich somit selber länger zu stehen oder einfach loszulaufen.

 

4) Laufmotivation steigern durch Spielen und Loben

Kinder lieben es, wenn man mit ihnen spielt. Daher ist eine Möglichkeit, die Motivation deines Kindes zum Laufen zu steigern, sein Lieblingsspielzeug immer ein Stück weiter weg zu legen oder es selbst in die Hand zu nehmen, so dass es sich dein Kind holen soll.

Du kannst dich auch deinem Partner gegenüber auf den Boden setzen. So kann dein Kind euch abwechseln immer wieder in die Arme laufen. Mach ihm aber auch klar, was du möchtest, indem du z.B. „Mäuschen, komm zu mir!“ rufst.

Wichtig ist es natürlich dich mit dem Kind über jeden kleinen Meilenstein zu freuen und es für seine Erfolge zu loben.

 

5) Lass dein Baby barfuß laufen 

Lauflernschuhe oder anderes Schuhwerk sollte dein Baby eigentlich erst tragen, wenn es wirklich alleine laufen kann. Jede Art von Schuh, wird es nämlich deinem Kind erschweren seine Füße abzurollen.

Wenn dein Baby also zu Hause läuft und euer Boden nicht allzu kalt ist oder ihr zusammen draußen auf dem Rasen laufen übt, wäre barfuß die allerbeste Option!

Ansonsten sind natürlich auch Stopper-Socken oder rutschfeste Lederschläppchen eine gute Alternative.